Bevor wir jedoch am Nordkapp in dichtem Nebel angekommen sind, ging es am Dienstag noch entlang am Porsanger Fjord nach Trollholmsund, wo eine Horde von goldbeladenen Trollen von der Sonne überrascht und zu Stein wurden. Gold haben wir keines gefunden, dafür aber eine traumhafte, rauhe Landschaft mit Buchten voller glasklarem, kalten Wasser. Die Straßen dort waren zum Teil fest in der Hand von Schafhorden, denen die Sonne nix ausmacht. Im Gegenteil - manche hielten auf aufgewärmten Asphalt ein Nickerchen.
Weiter am Porsanger Fjord entlang schlängelte sich unser Weg vorbei an vielen von Bergen umrahmten Buchten. Durch den Nordkapptunnel ging es zum Teil 212 m unter dem Meeresspiegel auf die Insel Mageroya, auf welcher das Nordkapp liegt. Wie auf dem Bild unseres Navis ganz gut zu erkennen ist, ist der fotogene Felsen mit der Nordkappstation und der stählernen Erdkugel nicht der nördlichste Punkt, sondern eine unscheinbare Landzunge westlich davon. Eigentlich wollten wir zu dieser wandern (insg. 18 km Wanderweg), aber das Wetter war leider extrem wechselhaft und ungemütlich – wir müssen uns ja auch noch etwas für den nächsten Besuch aufheben :) Zumindest war ich in der Früh 5 km laufen. Die sehr ungemütliche Zeit haben wir mit Entspannen, Kartenschreiben, Sushi-Basteln (@Moon: vielen Dank für deine Lehrstunden!!!), Fotoshooting mit einem Nordkapptroll und dem Erkunden der doch rechten großen Nordkapp-Erlebnis-Station verbracht. Belohnt wurde unser Besuch noch mit einem Rekord in der Welt des Radsports – der nordischsten Zieleinfahrt beim “Arctic Race of Norway”. Die Burschen haben dort mal geschwind die 204 km von Hammerfest zum Nordkapp in unter 5 Stunden zurückgelegt. Wir waren am Samstag auch in Hammerfest, haben aber unterwegs noch übernachtet ;) Interessant fanden wir die unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln, mit welchen die vielen Besucher zum Nordkapp kommen - neben den täglichen Bustouristen und üblichen Autofahren bzw. Campern haben wir Radreisende, einen Mann mit Liegerad und einige Tramper getroffen. In Finnland hat uns ein Camper ein Foto von einem Österreicher gezeigt, welcher dieses Jahr mit dem Traktor ans Nordkapp gedüst ist!
Vor Hammerfest der angeblich nördlichsten Stadt der Welt (nach einer anderen in Alaska :) haben wir uns letzten Freitag noch das “Kirchenportal” bei Skarsvag und das Fischerdorf Gjesvaer (dort starten die Boote zu den Vogelsafaris) auf der Insel Mageroya angeschaut. Vor Hammerfest wird auf einer Insel Erdgas gefördert – ob das den Eisbären gefällt?
Nach diesem Abstecher ging es weiter nach Alta, wo wir am Sonntag den berühmten Felszeichnungen an der Fjördküste, der Innenstadt mit Nordlichtkapelle und den naheliegenden Sautso Canyon (10 km mit Rad + 14 zu Fuß) einen Besuch abgestattet haben. Auf dem Museumsgebiet und in der wilden, zum Teil sehr sumpfigen Canyonumgebung haben wir auch unsere ersten Moltebeeren gefunden – lecker! Auf dem Weg zum Startpunkt des Canyonwanderweges haben wir auch ein Gefährt für die Sommertrainingsstunden der Schlittenhunde entdeckt, mit dem wir - 9 bis 12 Hunde vorausgesetzt - die 300 Höhenmeter sicher einfacher als mit unseren Fahrrädern zurückgelegt hätten. Belohnt wurde die Radtour und das überqueren mehrerer Bäche und Moore mit sehr viel schöner Natur, Moltebeeren, einem Blick in Europas größten Canyon und Begegnungen mit viele Rentieren bei deren Abendspaziergang.
Zur Erholung ging es am Montag ins Schwimmbad mit Sauna nach Alta. Die Nacht haben wir unterhalb einer Springquelle im Bognelv-Tal verbracht, welche wir gleich nach dem Frühstück am Dienstag besucht haben. Ist schon cool zu sehen, wie so ein Bach scheinbar aus dem Nix entsteht. Nach der Erholung am Montag wollten wir noch eine Wanderung zu Norwegen’s einzigem Gletscher unternehmen, welcher direkt ins Meer kalbt, dem Oksfjördjokelen. Es hat aber leider kräftig geregnet, so dass wir es auf Mittwoch verschoben haben. Die Wanderung zum Gletscher (jeweils 7 km) war sehr schön, aber auch sehr mühsam, da der Weg ziemlich bergig sowie steinig war und zum Teil nur über kleine, verschlungene “Ziegenpfade” am Rand der steilen Küste führte.
Heute sind wir wieder mal auf einem Campingplatz auf dem Weg Richtung Tromso, um die gesammelten Erlebnisse zu posten…
Liebe Grüße + bis bald, Susi & Torsten
Schickes Breitband-Bild!
AntwortenLöschenIhr seid lernfähig! (Maki sieht toll aus!)
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