Dienstag, 12. August 2014

ab in den Süden und dann doch hoch an die norwegische Grenze

Seit dem letzten Blog vom Strand der finnischen Westküste haben wir in der vergangenen Woche (+ drei Tage) ganze 1.500 km zurückgelegt. Eigentlich wollten wir ja direkt Richtung Norden weiter fahren, aber bevor es weiter zum Nordkap ging, haben wir vorletzten Freitag spontan entschieden Anna, eine Freundin aus der Studienzeit in Athen, zu besuchen.

Vorletzten Freitag waren wir bereits in Oulu, wo wir die Nacht vor der Stadt direkt am Meer verbracht haben (s. Blick aus unserem Schlafzimmer :). Nach dem Stadtbummel mit den urigen Markthallen, welche es in allen bisherigen finnischen Städten gab, hieß es erst mal wieder auf Richtung Süden, wo einen Zwischenstopp in Kokkola eingelegt haben. Auch haben wir wieder einen schönen Parkplatz am Strand gefunden. Nur leider fanden die lokalen Jugendlichen den Platz auch sehr schön und Freitag Abend war er besonders gut besucht. Am Anfang war es noch ganz lustig, vor allem weil wir die große Vorliebe der Finnen für alte, amerikanische Autos aus den 50er/60er Jahren bestaunen konnten, die an uns vorbeidüsten. Da sind echt tolle Geschosse dabei gewesen, welche ich bisher nur als “Matchbox” oder im Film gesehen hatte. Aber kurz vor 1 Uhr morgens mit Musik, Tür-auf-Tür-zu, Motorengeheul und finnischen Konversationen haben wir unseren Schlafplatz dann doch an einen ruhigen Rastplatz kurz vor der Stadt verlegt :(

Ausgeruht ging es dann weiter zu Anna nach Komossa oberhalb von Vaasa. Sie lebt dort mit ihrer Familie auf einer Farm an einem See. Extrem idyllisch! Die Landschaft an der Westküste war im Gegensatz zum baum- und seenreichen Landesinneren bereits stark landwirtschaftlich von Wiesen und Feldern geprägt.

Nach einem Barbecue mit Familie und Freunden ging es am Sonntag in den Powerpark, einem großen Freizeitpark mit Achter- & Wasserbahnen, anderen wilden Dingen, aber auch genügend Fahrgeschäften für die Halbhohen :) Anschließend gab’s riesige Dürüm-/Kebabrollen zur Stärkung und Belohnung!

Am Montag haben wir Anna in ihre Firma in Vaasa begleitet und den Vormittag für einen Stadtbummel genutzt. Nachmittags ging’s dann noch zum Haus ihres Vaters am Meer mit Bootstour und natürlich Schwimmen.

Der Abstecher in den Süden war sehr schön, aber am Dienstag haben wir uns dann schweren Herzens doch wieder Richtung Norden aufgemacht und nur zum Schwimmen an einem empfohlenen, schönen Strand bei Kalajoki angehalten. Den Nachtstopp haben wir bereits wieder oberhalb von Oulu am Hafen von Simoniemi am Meer verbracht.

Mittwoch sind wir nach einem kurzen Besuch beim legendären Eisbrecher Sampo nach Ranua auf den Campingplatz neben den Ranua Zoo gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir zwei sehr neugierige Rentiere getroffen. Nachdem sie uns bemerkt hatten, hörten sie auf zu fressen und kamen auf die Straße und auf uns zu gelaufen. Susi war das dann doch nicht so geheuer und so durfte ich dann allein “Verkehrspolizist” spielen und heranrasende Autos zum Abbremsen zuwinken. Erst beim dritten Auto, welches hupend an den beiden Tierchen vorbeigefahren ist, sind sie auf die Wiese der anderen Straßenseite getrabt…

Im Zoo haben wir einen späten Abendrundgang gemacht und waren allein mit den ganzen nordischen Tierchen. Die meisten haben aber schon geschlafen oder waren einfach geschafft von fast 30 Grad. Den Bären möchte man nicht unbedingt in freier Natur begegnen…Susi hatte auch ein eigenes Gehege (mit ihren finnischen Namensvettern :)! Danach ging es dann bis nach Mitternacht in die Sauna des Campingplatzes. Das Nette ist, dass hier im Norden die Nächte selbst im August immer noch nicht komplett dunkel werden und wir verleitet sind ziemlich spät zu Bett zu gehen.

Am Donnerstag ging es dann zum Polarkreis, wo wir direkt im Dorf des Weihnachtsmanns geschlafen haben, um ihm am Freitag einen Besuch abzustatten. Wenn er nicht an den Geschenken arbeitet und über das Benehmen der Kinder wacht, empfängt er Gäste. Das ist ein ziemlich nettes Nebengewerbe, da seine Elfen für die gemachten Fotos ziemlich saftige Preise verlangen …da muss Susi wohl auf das ein oder andere Souvenir verzichten ;) Das schnittige Weihnachtsmann-Mobil haben wir dann auch noch auf dem Parkplatz gesehen.

Nach dem Besuch beim Weihnachtsmann hat uns unser Weg vorbei an Rentieren, der ältesten Holzkirche Lapplands (mit frommen Eichkatzeln) in Sodankylä und traumhaften Seen zu unserem Rastplatz an einem Stausee geführt.

Von dort ging es am Samstag nach Tankavaara, um unsere Urlaubskasse beim Goldwaschen aufzubessern. Für 10 EUR darf man sich drei Schaufeln Sand ausgraben und nach Anleitung eines Profi-Goldwäschers und Geologen aus Hamburg (seit 25 Jahren dort!) kräftig durchwaschen. Susi hatte den Dreh sehr schnell raus und wir können unseren Urlaub weiter fortsetzten. Die “finnische Airforce” hat uns beim Goldwaschen zum Glück aufgrund des kühleren Wetters nicht belästigt.

Auf dem Weg zum Inari See, wo wir unsere nächste Nacht auf einem Wanderparkplatz auf einem Berg verbracht haben, haben wir noch an zwei Husky-Farmen angehalten und haben den Unterschied zwischen Alaska- und Sibirischen-Huskys gelernt. Susi hat alle kräftig durchgeknuddelt, bevor es weiterging :)

Am Sonntag haben wir uns das Naturmuseums in Inari mit tollen Ausstellungen zu den Jahreszeiten und dem Wandel der finnischen Natur sowie der Kultur der Ureinwohner (Lappen/Samen) angeschaut. Die Holzhütte der Samen sah sehr gemütlich aus, aber die Betten waren zu kurz, so dass wir uns einen Campingplatz direkt an der norwegischen Grenze gesucht haben, wo wir jetzt zwei Nächte verbracht haben.

Heute geht es über die Grenze nach Norwegen und morgen ans Nordkap!

Bis bald, Susi & Torsten























































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