Nach den erholsamen Tagen in San Vito Lo Capo mit viel Natur fühlten wir uns
bereit für die Hauptstadt Siziliens. Der Weg zu unserem Campingplatz in einem
Olivenhain vor den Toren der Stadt führte immer entlang der abwechslungsreichen
Küste. Einen schönen Ausblick hatten wir auf die Stadt Castellammare del Golfo.
Wir hatten erst überlegt, ob wir den Bus ins Zentrum von Palermo nehmen
sollen, haben uns dann aber doch für das Abenteuer mit dem Roller entschieden.
Es war schon ein einmaliges Erlebnis mit dem Strom an Autos und vieler anderer
Roller bzw. Motorräder durch die Straßen zu fließen. Nach einer Weile hatten wir
uns an den Rhythmus gewöhnt und konnten flink die Reihen der stockend
vorwärtskommenden Autos links und rechts überholen. Im eigentlichen Stadtzentrum
mit seinen vielen sehenswerten Kirchen, Plätzen, Parks und Marktgassen war es
dann zum Glück ruhiger. Unsere Penne all’arrabbiata sind uns am Abend doch etwas
zu scharf geraten, so dass wir gleich mit einem Becher Milch vorgesorgt
haben…
Am nächsten Morgen haben wir uns Monreale mit seinem tollen Blick
über Palermo angeschaut. Dazu mussten wir mit dem Wohnmobil durch Teile von
Palermo fahren, was wir anstrengender empfanden als mit dem Roller, da wir eben
auf diese überall auftauchenden Gefährte extrem aufpassen mussten.
Danach hieß es erst einmal Ausspannen in der Hängematte auf dem Campingplatz
bei Cefalu. Am nächsten Tag wollten wir jedoch das bergige Hinterland erkunden
und vor allem einen Blick auf den Ätna erhaschen. Dazu sind wir, einem Tipp von
anderen Campern folgend, mit unserem Roller ins 800m hohe Bergdörfchen Pollina
gedüst. Von dort hatten wir sehr schöne Ausblicke auf das Meer, die Liparischen
Inseln und die Bergwelt Siziliens, nur der Ätna hatte sich hinter einem
Wolkenband versteckt :( Die unterhalb eines Felsens aber gleichzeitig direkt am
Meer gelegene Stadt Cefalu haben wir später am Nachmittag besucht.
Da sich der Ätna etwas geziert hat und wir ihn eh aus der Nähe sehen wollten,
haben wir Ende letzter Woche die Insel umrundet und sind nochmals an die
Ostküste gefahren. Dort haben wir auch durch Empfehlungen einen kleinen,
aber schönen Campingplatz in Giardini Naxos besucht. Giardini Naxos liegt an
der Küste unterhalb des auf einem Felsrückens thronenden Taormina.
Vom Frühstückstisch auf dem Campingplatz haben wir den schneebedeckten Gipfel
des Ätna bereits gut sehen können. Er lag aber etwa 45 km weit entfernt und auch
etwas höher, warum wir uns für einen Ausflug mit dem Wohnmobil in die wilde, von
diversen Kratern und Lavafeldern durchsetzten Landschaft, entschieden haben. Die
Luft auf 1.900 Höhenmetern war schon etwas dünner und das Rumkraxeln zwischen
den Kratern etwas beschwerlicher, aber dafür waren die Ausblicke umwerfend.
Den folgenden Tag haben wir das Städtchen Castelmola erkundet, welches noch
ein ganzes Stück oberhalb von Taormina liegt und wo der Frühling die ersten
Bäumchen hat erblühen lassen. Die exponierte Lage beider Orte lässt sich am
besten vom Strand und Hafen von Giardini Naxos bewundern. Dort haben wir noch
den nächsten Tag die Sonne und den Strand genossen, bevor es letzten Donnerstag
mit der Fähre von Messina wieder auf’s Festland ging. Für die Überfahrt haben
wir kurz vor dem Fährhafen ganz in italienischer Manier in zweiter Reihe geparkt
und uns nochmal mit sizilianischen Cannoli eingedeckt, welche wie wir gelernt
haben, nicht mit Vanille- sondern mit Ricottacreme gefüllt sind :)
Die letzten drei Tage wir auf dem schönen Campingplatz bei Rosarno entspannt,
wo wir bereits Weihnachten verbracht haben. Dort haben wir Freunde wieder
getroffen, unsere Orangenvorräte aufgefüllt und mal wieder unsere
Pizzabackfertigkeiten ausprobiert.
Morgen soll es dann weiter Richtung Norden über die Amalfiküste und Pompeji
nach Rom gehen. Anschließend werden wir die Fähre von Civitaveccia nach
Barcelona nehmen, um uns den kalten Norden zu ersparen und schneller in
Südspanien anzukommen.
Bis zum nächsten Mal liebe Grüße, Susi + Torsten
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