Nach unseren zwei Wochen in Portugal ging es auf der Höhe von Lissabon wieder
zurück nach Spanien. Von dort aus haben wir die letzten zwei Wochen die
andalusische Küste und auch ein wenig das Hinterland erkunden können. Los ging
es zunächst noch mal mit einem Stopp in Sevilla, um anschließend über Sanlucar
de Barrameda, El Puerto de Santa Maria und Vejer de la Frontera an den
südlichsten Punkt von Europa auf dem Festland nach Tarifa zu reisen. Von dort
ging es nach einem Abstecher zum Felsen von Gibraltar weiter über Marbella und
Nerja nach Granada. Vorgestern sind wir aufgrund des aktuell leider schlechten
Wetters und dem Plan Anfang April wieder zurück in Deutschland zu sein zügig von
Granada bis nach Isla Plana (kurz vor Cartagena) gedüst. So viel zur groben
Zusammenfassung – Details gibt es jetzt :)
In Sevilla haben wir nochmal gehalten, da uns die Stadt so gut gefallen hat
und da ich mir bei unserem ersten Besuch eine neue Brille bestellt hatte. Die
Abholung haben wir natürlich noch mit einem weiteren Stadtbummel und einer
Portion Paella am Abend verbunden.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Süden nach El Puerto de Santa Maria.
Zuvor haben wir noch dem Küstenstädtchen Sanlucar de Barrameda an der
Flußmündung des Guadalquivir in den Atlantik einen Besuch abgestattet. Dort sind
die berühmten Seefahrer wie Kolumbus und Magellan auf ihre Entdeckungsreisen
gestartet. In dem Städtchen wird auch eine besondere, trockene Sorte des Sherry,
der Manzanilla hergestellt. Den haben wir natürlich probiert und uns auch eine
Flasche abfüllen lassen. Dazu waren wir auch in einer der urigen Bodegas mit
ihren aufgestapelten Eichenholzfässern, wo in Führungen der komplizierte und
langwierige Herstellungsprozess erklärt wird. Aber für eine Führung waren wir an
diesem Tag leider zu spät dran.
Von El Puerto de Santa Maria mit seiner idyllischen Altstadt inkl. Castillo
und großer Stierkampfarena haben wir zwei schöne Ausflüge unternommen. Beim
ersten Tagesausflug ging es mit der Fähre auf die andere Seite der Bucht nach
Cadiz mit seiner von Palmen gesäumten, verwinkelten und ziemlich arabisch
anmutenden Altstadt. Den folgenden Tag sind wir mit dem Roller in die
“Sherry-Hauptstadt” der Region nach Jerez gefahren, um unseren Bodega-Rundgang
nachzuholen. Neben den verschiedenen Bodegas befindet sich in Jerez auch die
Königliche Spanische Hofreitschule, welche wir am Vormittag besucht haben und wo
wir beim täglichen Training zusehen durften. Anschließend ging es in die gleich
nebenan liegende Bodega von Sandeman, um in die Kunst des “Sherry-Brauens”
eingeführt zu werden und die verschiedenen Sherry-Sorten auch mal zu probieren.
Danach haben wir uns die schöne Altstadt mit seiner großer Kathedrale
angeschaut.
Auf dem weiteren Weg zum südlichen und windumtosten Tarifa haben wir noch das
wunderschöne, weiße Dorf Vejer de la Frontera besucht. Vor den Stränden Tarifa’s
hat dann wie vom Reiseführer vorhergesagt, tatsächlich ein ziemlich heftiger
Wind geweht – zur Freude der unzähligen Surfer. Zum Glück lag unser Campingplatz
schön zwischen den Bäumen geschützt, so dass wir sogar mal wieder unsere
Hängematte auspacken konnten. Durch die südliche Lage und die recht schmale
Straße von Gibraltar war es sehr eindrucksvoll vom Frühstückstisch bereits bis
Afrika sehen zu können. Einen Nachmittag sind wir trotz des kräftigen Gegenwinds
am Strand bis nach Tarifa gelaufen. Dabei haben wir neben abenteuerlichen
Wohnmobilen auch abenteuerliche Kite-Surfer bei ihrer Arbeit mit dem Wind sehen
können. Abends gab’s zur Stärkung selbstgebaute Cheeseburger.
Am nächsten Morgen ging es dann auf nach Gibraltar, wo wir einen schönen
Stellplatz am Hafen mit Blick auf den “Affenfelsen” gefunden haben. Um zu diesem
zu gelangen, mussten wir nur noch über das Rollfeld des Flughafens von Gibraltar
spazieren. Dies war mal originell, um einen anderen Staat zu betreten, aber bei
6 Quadratkilometern ist eben alles etwas kompakter :) Uns hat Gibraltar auf
jeden Fall extrem gut gefallen, besonders die gewaltige St. Michael’s Höhle, die
super Aussichten nach Spanien und Afrika vom Upper Rock sowie natürlich die
kleinen pelzigen Bewohner, mit denen wir die Aussichten genießen konnten.
Von Gibraltar aus sind wir weiter bis kurz hinter Marbella auf einen sehr
grünen und gemütlichen Campingplatz gefahren. In die Stadt selber ging es am
nächsten Morgen mit dem Roller und zum etwas weiter westlich gelegenen
Jachthafen dann am Nachmittag. Leider wollte auf dem Rückweg unser Roller nicht
mehr so recht. Erst hat er auf einmal nicht mehr geblinkt und beim Anhalten bei
der nächsten Gelegenheit ließ er sich auf einmal nicht mehr starten – weder per
Anlasser noch per Kickstart. Aber zum Glück brauchten wir nicht an der
Tankstelle übernachten und auch nicht den ADAC rufen, da ich zum Glück irgendwie
mal die einzige, verfügbare Klappe aufgeschraubt habe. Darin habe ich
zwei Ersatzsicherungen und dann auch tatsächlich noch eine defekte Sicherung
gefunden - natürlich war es die Dritte von den drei Auseinandergebauten…. In
Marbella haben wir uns einen Mietwagen ausgeliehen, da unsere geplanten Ausflüge
ins andalusische Hinterland doch ziemlich weit waren (nix für den Roller) und
relativ hoch in die Berge gingen (nix für’s Wohnmobil).
Der erste Ausflug hat uns zur, auf einem Felsmassiv gelegenen, Stadt Ronda
geführt. In dieser ist die Alt- und die Neustadt durch eine tiefe Schlucht
voneinander getrennt, es gibt herrliche Aussichten auf das weite Umland und sie
beherbergt die älteste Stierkampfarena Spaniens. Diese haben wir uns jedoch
nicht von innen angeschaut.
Die Gelegenheit mal eine Stierkampfarena von innen zu sehen, hat sich bei
unserem zweiten Ausflug nach Antequera ergeben, da diese auch ein Restaurant und
Café beherbergt. In Antequera gibt es zudem noch eine schöne über der Stadt
gelegenen Burganlage und jede Mengen an Kirchen und Klöster zu sehen. Von der
Stadt war es anschließend auch nicht weit in den sehr beeindruckenden, bergigen
Naturpark El Torcal mit seinen bizarren Felsgebilden.
Als Kontrastprogramm haben wir uns für den dritten Tag bewusst die bizarren
Betonformationen der Bausünden an der andalusischen Küste angeschaut. Dazu sind
wir nach Torremolinos gefahren. Sicher ist ein Erholungsurlaub in einem der
vielen Hotels mit Sonnen am Strand und Erkunden der Umgebung eine Option,
trotzdem finden wir es schade, dass die Küste so dermaßen zugebaut wurde und so
wenig von der ursprünglichen Landschaft übrig blieb. Im Anschluss sind wir noch
in das weiße Bergdorf Mijas gefahren, von welchem es schöne Ausblicke auf die
Küste gibt, aber welches selbst jetzt in der Nebensaison gut besucht war (s.
Reisebusse auf dem ersten Foto). Zur Stärkung vor der Weiterfahrt mit dem
Wohnmobil am nächsten Tag gab es am Abend noch gebratene Nudeln.
Den Stopp bevor es nach Granada mit seiner extrem beeindruckenden Alhambra
ging (Fotos werden wir in einen separaten Blog einstellen), haben wir in Nerja
gemacht. Dort gibt es laut Reiseführer den “Balkon von Europa”, welcher einen
wirklich schönen Blick auf die Strände und Buchten der Region geboten hat. Zudem
hatten wir das Glück, einer Gruppe Delfine beim “Tümmeln” (Spielen…Jagen?)
zuzusehen. Leider waren sie für unsere Kamera zu weit weg und viel zu schnell
beim Springen, als dass wir sie digital einfangen konnten.
Aktuell sind wir am Überlegen und Basteln, wie wir die restliche Zeit nutzen
und wie wir vor allem die Route zurück nach Deutschland planen. Wir halten euch
auf dem Laufenden :)
Liebe Grüße + bis bald, Susi & Torsten