Sonntag, 25. Januar 2015

Durch den Norden Siziliens zum Ätna

Nach den erholsamen Tagen in San Vito Lo Capo mit viel Natur fühlten wir uns bereit für die Hauptstadt Siziliens. Der Weg zu unserem Campingplatz in einem Olivenhain vor den Toren der Stadt führte immer entlang der abwechslungsreichen Küste. Einen schönen Ausblick hatten wir auf die Stadt Castellammare del Golfo.

Wir hatten erst überlegt, ob wir den Bus ins Zentrum von Palermo nehmen sollen, haben uns dann aber doch für das Abenteuer mit dem Roller entschieden. Es war schon ein einmaliges Erlebnis mit dem Strom an Autos und vieler anderer Roller bzw. Motorräder durch die Straßen zu fließen. Nach einer Weile hatten wir uns an den Rhythmus gewöhnt und konnten flink die Reihen der stockend vorwärtskommenden Autos links und rechts überholen. Im eigentlichen Stadtzentrum mit seinen vielen sehenswerten Kirchen, Plätzen, Parks und Marktgassen war es dann zum Glück ruhiger. Unsere Penne all’arrabbiata sind uns am Abend doch etwas zu scharf geraten, so dass wir gleich mit einem Becher Milch vorgesorgt haben…

Am nächsten Morgen haben wir uns Monreale mit seinem tollen Blick über Palermo angeschaut. Dazu mussten wir mit dem Wohnmobil durch Teile von Palermo fahren, was wir anstrengender empfanden als mit dem Roller, da wir eben auf diese überall auftauchenden Gefährte extrem aufpassen mussten.

Danach hieß es erst einmal Ausspannen in der Hängematte auf dem Campingplatz bei Cefalu. Am nächsten Tag wollten wir jedoch das bergige Hinterland erkunden und vor allem einen Blick auf den Ätna erhaschen. Dazu sind wir, einem Tipp von anderen Campern folgend, mit unserem Roller ins 800m hohe Bergdörfchen Pollina gedüst. Von dort hatten wir sehr schöne Ausblicke auf das Meer, die Liparischen Inseln und die Bergwelt Siziliens, nur der Ätna hatte sich hinter einem Wolkenband versteckt :( Die unterhalb eines Felsens aber gleichzeitig direkt am Meer gelegene Stadt Cefalu haben wir später am Nachmittag besucht.

Da sich der Ätna etwas geziert hat und wir ihn eh aus der Nähe sehen wollten, haben wir Ende letzter Woche die Insel umrundet und sind nochmals an die Ostküste gefahren. Dort haben wir auch durch Empfehlungen einen kleinen, aber schönen Campingplatz in Giardini Naxos besucht. Giardini Naxos liegt an der Küste unterhalb des auf einem Felsrückens thronenden Taormina.

Vom Frühstückstisch auf dem Campingplatz haben wir den schneebedeckten Gipfel des Ätna bereits gut sehen können. Er lag aber etwa 45 km weit entfernt und auch etwas höher, warum wir uns für einen Ausflug mit dem Wohnmobil in die wilde, von diversen Kratern und Lavafeldern durchsetzten Landschaft, entschieden haben. Die Luft auf 1.900 Höhenmetern war schon etwas dünner und das Rumkraxeln zwischen den Kratern etwas beschwerlicher, aber dafür waren die Ausblicke umwerfend.

Den folgenden Tag haben wir das Städtchen Castelmola erkundet, welches noch ein ganzes Stück oberhalb von Taormina liegt und wo der Frühling die ersten Bäumchen hat erblühen lassen. Die exponierte Lage beider Orte lässt sich am besten vom Strand und Hafen von Giardini Naxos bewundern. Dort haben wir noch den nächsten Tag die Sonne und den Strand genossen, bevor es letzten Donnerstag mit der Fähre von Messina wieder auf’s Festland ging. Für die Überfahrt haben wir kurz vor dem Fährhafen ganz in italienischer Manier in zweiter Reihe geparkt und uns nochmal mit sizilianischen Cannoli eingedeckt, welche wie wir gelernt haben, nicht mit Vanille- sondern mit Ricottacreme gefüllt sind :)

Die letzten drei Tage wir auf dem schönen Campingplatz bei Rosarno entspannt, wo wir bereits Weihnachten verbracht haben. Dort haben wir Freunde wieder getroffen, unsere Orangenvorräte aufgefüllt und mal wieder unsere Pizzabackfertigkeiten ausprobiert.

Morgen soll es dann weiter Richtung Norden über die Amalfiküste und Pompeji nach Rom gehen. Anschließend werden wir die Fähre von Civitaveccia nach Barcelona nehmen, um uns den kalten Norden zu ersparen und schneller in Südspanien anzukommen.

Bis zum nächsten Mal liebe Grüße, Susi + Torsten