So Ihr Lieben, nachdem wir hier in Finnland am Montag einen traumhaften, zwar
nicht offiziellen Platz auf einer Halbinsel in Söderby direkt an der Küste
gefunden haben und die Sommerurlauber von hier uns erlaubt haben, eine Nacht
stehen zu bleiben, habe ich in dieser Ruhe und Natur so fest geschlafen, dass
ich schon um acht Uhr in der Früh fit und munter war. Torsten hat noch fest
geschlafen, also habe ich ich die Zeit zum Schreiben des Blogs genutzt.
So nun aber nochmal zurück nach Estland. Nach dem Besuch am Peipussee sind
wir weiter in den Norden gefahren. Dort haben wir drei Tage im Laheema
Nationalpark verbracht. Die Küste dort ist noch sehr geprägt von der Eiszeit und
durch die damaligen Gletscher findet man überall am Meer sowie teilweise mitten
im Wald riesige Findlinge. Einen davon haben wir auf der Halbinsel Käsmu im
angeblich schönstem Fischerdorf Estlands selbst mal näher betrachtet.
Am Donnerstag haben wir uns erst einmal zum Frühstück mit Blaubeer
Pfannkuchen gestärkt. Die Beeren kann man hier überall sammeln, denn der
Waldboden ist über und über bedeckt damit. Nach dem leckeren Frühstück ging es
mit dem Rad nach Altja einem der ältesten Fischerdörfer in dieser Gegend. Die
Umgebung haben wir dann mit einer kleinen Wandertour erkundet. Anschließend sind
wir nach Oandu weiter geradelt, um dort bei einem weiteren Rundwanderweg einen
sehr urigen und naturbelassenen Wald zu entdecken. Aber leider wollte sich kein
Elch blicken lassen und Gott sei dank kein Bär, die leben hier nämlich auch ab
und zu. Dafür gab es ziemlich viele kleine Vampirmücken :( Als Highlight sind
wir am Abend (so bis fast 2 Uhr morgens) noch in die Holzsauna, welche Torsten
erst mal richtig anheizen durfte.
Am Freitag haben wir zuerst noch eine Moorlandschaft mit seinen dunklen, fast
schwarzen Seen erkundet und auch kleine Moorbewohner gefunden :) Anschließend
sind wir weiter in Estlands Hauptstadt Tallin gefahren. Dort haben wir uns
nochmal mit Roland, Lena, Tomke und Polye getroffen und gemeinsam auf einem
schönem Parkplatz am See unser Nachtrevier aufgeschlagen. Wir wollten erst am
Hafen schlafen, aber dieser Stellplatz war ziemlich teuer und überhaupt nicht
schön.
Am nächsten Morgen ging’s dann zusammen in die Innenstadt und wir haben
alles gemeinsam erkundet. Da sind wir dann auch zuerst die 265 Stufen auf die
über 60 Meter hohe Aussichtsturm des insgesamt 123 Meter hohen und engen Turms
der Olaikirche hinauf gestiegen. Als Belohnung gab es einen schönen Rundumblick
auf die Stadt. Tallin hat eine wirklich sehr schöne Altstadt, welche seit 1997
zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Unterwegs haben wir ein “Miniwohnmobil” mit
Anhänger gesehen … auch so kann man verreisen! Als schönen Abschluss des Tages
gab es dann auf dem Tallinner Burgberg noch ein tolles griechisches Essen mit
Blick auf die Deutsche Botschaft (ein Hoch auf Europa!).
Leider hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen, sowohl von unseren
neuen Freunden als auch von Estland. Nachdem wir einen Nacht auf dem Parkplatz
am Fährhafen geschlafen haben, ging es am Sonntag Morgen bereits 7.30 Uhr mit
der Fähre direkt in die Hauptstadt Finnlands nach Helsinki. Tallin haben wir
dann etwas im Nebel hinter uns gelassen. Auf der Fähre haben wir uns dann
richtig mit Bier und auch Wein eingedeckt, damit wir in Skandinavien etwas
Tauschware für Fisch haben. Selbst Angeln können wir nicht (…keine Ahnung +
keine Angel dabei) und umbringen können wir die armen Viecher auch nicht.
Nachdem wir am Sonntag noch Helsinki per Rad und zu Fuß erkundet hatten,
haben wir einen guten, freien Stellplatz am Olympiastadion gefunden. So dann am
nächsten Morgen als es eigentlich weiter gehen sollte, war unserer Autobatterie
leer. Sie ist leider nicht mehr die jüngste und ich hatte bei ausgeschaltetem
Motor die Lüftung an gelassen…Upps. Nach erster Ratlosigkeit, habe ich
beschlossen jeden Autofahrer, Busfahrer und Bauarbeiter, den ich auf dem großen
Parkplatz finden konnte um Hilfe zu bitten. Und nach etwa einer Stunde des
Suchens, konnten uns zwei nette Bauarbeiter dann auch Starterhilfe geben. Beide
haben sich sehr über je eine Dose unseres guten, estnischen “Fähr”-Bieres
gefreut!
Bis bald, Susi
PS: Torsten ist jetzt auch wach und es gibt lecker Frühstück auf der
Picknickdecke mit Blick auf das Meer (s. letztes Bild)
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