Samstag, 21. Februar 2015

Einmal quer durch Spanien

Vor zwei Wochen hatten wir uns ja vorgenommen, zügig durch Spanien zu fahren, um schnell in an die Südküste zu kommen. Dies ist uns auch gelungen und wir waren so zügig unterwegs, dass wir gleich bis nach Portugal weitergefahren sind. Aber eins nach dem anderen…

Von dem tollen Wellness-Campingplatz in Vilanova unterhalb von Barcelona ging es vorletzten Freitag zunächst weiter die Ostküste runter nach Valencia. Kurz nach dem Aufbruch haben wir noch Tanken müssen und als wir von der Tankstelle zu den vor uns liegenden reichlich 300km aufbrechen wollten, leuchtete auf einmal eine gelbe Kontrollleuchte in Form eines Motors… Zum Glück war sie nicht rot :), aber wir haben natürlich erst mal angehalten, um im Handbuch nachzulesen, was wir zu erwarten haben. Da stand dann nur relativ knapp: “Antriebsstrang-Warnleuchte – Störung des Motors oder Antriebstranges – bitte sofort überprüfen lassen”. Wir haben gedanklich schon nach einer Werkstatt gesucht, aber beim nochmaligen Starten des Motors war das böse “Zeichen” auf einmal wieder weg. Da haben wir uns gefreut und sind weitergefahren. Als wir unser Wohnmobil auf dem Campingplatz in Valencia eingeparkt haben, war die Leuchte aber plötzlich wieder an und wollte auch nicht mehr ausgehen. Also haben wir im Internet recherchiert, was es mit dieser Warnleuchte auf sich hat und wo wir in Valencia die nächste Ford-Werkstatt finden. Im Netz stand dann, dass es höchstwahrscheinlich ein Problem mit dem Abgasrückführungsventil gibt, welches meist zugerußt ist, aber mit dem richtigen Werkzeug selbst gereinigt werden kann. Oder es kann auch die Elektronik sein, Feuchtigkeit, falsch angeklemmte Masse, etc. Naja, da mussten wir wohl doch in die Werkstatt fahren und den Fehlercode auslesen lassen.

Vorher haben wir aber noch in Ruhe das schöne Valencia erkundet und meinen Geburtstag gefeiert. Von den lustig farbigen Tauben eines Taubenzüchtervereins inspiriert, welche ihre Tierchen in der Nähe vom Strand haben fliegen lassen, haben wir mit unserem Multifunktionsgrill am Abend vor meinem Geburtstag noch zwei leckere Papageikuchen gebacken. Von Susi habe ich am nächsten Tag eine selbstgehäkelte Mütze (hab mich schon gewundert, was sie immer so vor sich hin gehäkelt hat…) und Espressotassen/-becher aus Taormina bekommen. Nach einem sonnigen Frühstück sind wir dann am Strand entlang nach Valencia geradelt. Das Radeln war sehr angenehm, da sich ein Stück nach dem Strand ein langer Park fast um die ganze Altstadt erstreckte. Am Beginn des Parks gab es einige ziemlich beeindruckende, futuristische Bauten, welche an gestrandete Ufos erinnern und in denen verschiedene Museen, ein Meeresaquarium und Mehrzweckhallen untergebracht sind.

Bevor wir uns die Altstadt angeschaut haben, haben wir ein Mittagsmenü genossen. Diese Menüs waren in unserem Reiseführer empfohlen und für 8-13 EUR kann man ein Getränk, eine Vorspeise, eine Hauptspeise sowie ein Dessert wählen und bekommt hinterher noch einen Kaffee dazu. Wir waren mehr als begeistert und haben seither des Öfteren auswärts gegessen ;) Was mir zudem besonders gut gefallen hat, war, dass die Spanier noch gemütlicher zu Mittag essen, als ich! Da kann eine Mittagspause wohl auch mal zwei Stunden dauern und Wein oder Bier gibt es dazu auch schon…

Nach dem gemütlichen Wochenende in Valencia ging es am Montag in die Ford-Werkstatt, wo uns ein netter Techniker den Verdacht aus dem Internet bestätigt hat. Das Abgasrückführungsventil ist verrußt und klemmt ab und zu, was dazu führt, dass der Motor die Leistung drosselt, aber eigentlich nix kaputt gehen kann. Er hat den Fehlercode gelöscht und da die Lampe auch nicht mehr brannte (Vorführeffekt!), meinte er, dass wir beruhigt weiterfahren können. Für 300 EUR hätte er uns das Ventil auch gewechselt, aber da ich ja im Internet eine Anleitung zur Reinigung gefunden hatte, wollte ich mir für das Geld lieber das passende Werkzeug kaufen.

Also ging die Reise weiter… Nächster Halt war Cordoba, wo wir nach einer über 500km Etappe am Abend angekommen sind und gleich noch die Gelegenheit für einen Altstadtbummel genutzt haben. Den etwas umfangreicheren Streifzug durch die geschichtsträchtigen Straßenzüge von Cordoba haben wir am nächsten Morgen gleich mit einem Besuch in der unglaublichen Mezquita-Catedral begonnen - jener ehemaligen, riesigen Moschee, in welche im 16. Jahrhundert eine christliche Kathedrale gebaut und später das Minarett durch eine Glockenturm ersetzt wurde.

Am Abend sind wir dann sogar noch nach Sevilla weitergefahren, wo wir vier Nächte auf einem ziemlich zentralen Stellplatz verbracht haben. Von dort konnten wir die Altstadt bequem zu Fuß oder mit dem Rad durch langgestreckte Parkanlagen erreichen. In unserem Reiseführer stand, dass selbst Kunst- und Kulturliebhaber mit Sevilla überfordert sein können, was wir jetzt ganz gut nachvollziehen können. Wir waren sehr froh, uns drei Tage Zeit für diese sehenswerte Stadt mit den tausenden Orangenbäumen (sollen so um die 22.000 sein) genommen zu haben. In Sevilla haben wir auch eine für uns neue Leckerei probiert: Churros (frittierte Teigstangen) mit heißer SchokoladeIn – himmlisch! Die Stadt hat auch unzählig viele Kirchen und diverse Klöster zu bieten. Aus einem haben wir uns selbst gemachte Orangenmarmelade mitgenommen und am Faschingssamstag haben wir sogar ein paar der Schwestern in der Stadt getroffen.

Von Sevilla aus hat es uns jetzt sogar direkt nach Portugal verschlagen. Aber dazu gibt es mehr im nächsten Blog…

Liebe Grüße & bis bald, Susi & Torsten