Vor zwei Wochen hatten wir uns ja vorgenommen, zügig durch Spanien zu fahren,
um schnell in an die Südküste zu kommen. Dies ist uns auch gelungen und wir
waren so zügig unterwegs, dass wir gleich bis nach Portugal weitergefahren sind.
Aber eins nach dem anderen…
Von dem tollen Wellness-Campingplatz in Vilanova unterhalb von Barcelona ging
es vorletzten Freitag zunächst weiter die Ostküste runter nach Valencia. Kurz
nach dem Aufbruch haben wir noch Tanken müssen und als wir von der Tankstelle zu
den vor uns liegenden reichlich 300km aufbrechen wollten, leuchtete auf einmal
eine gelbe Kontrollleuchte in Form eines Motors… Zum Glück war sie nicht rot :),
aber wir haben natürlich erst mal angehalten, um im Handbuch nachzulesen, was
wir zu erwarten haben. Da stand dann nur relativ knapp:
“Antriebsstrang-Warnleuchte – Störung des Motors oder Antriebstranges – bitte
sofort überprüfen lassen”. Wir haben gedanklich schon nach einer Werkstatt
gesucht, aber beim nochmaligen Starten des Motors war das böse “Zeichen” auf
einmal wieder weg. Da haben wir uns gefreut und sind weitergefahren. Als wir
unser Wohnmobil auf dem Campingplatz in Valencia eingeparkt haben, war die
Leuchte aber plötzlich wieder an und wollte auch nicht mehr ausgehen. Also haben
wir im Internet recherchiert, was es mit dieser Warnleuchte auf sich hat und wo
wir in Valencia die nächste Ford-Werkstatt finden. Im Netz stand dann, dass es
höchstwahrscheinlich ein Problem mit dem Abgasrückführungsventil gibt, welches
meist zugerußt ist, aber mit dem richtigen Werkzeug selbst gereinigt
werden kann. Oder es kann auch die Elektronik sein, Feuchtigkeit, falsch
angeklemmte Masse, etc. Naja, da mussten wir wohl doch in die Werkstatt fahren
und den Fehlercode auslesen lassen.
Vorher haben wir aber noch in Ruhe das schöne Valencia erkundet und meinen
Geburtstag gefeiert. Von den lustig farbigen Tauben eines Taubenzüchtervereins
inspiriert, welche ihre Tierchen in der Nähe vom Strand haben fliegen lassen,
haben wir mit unserem Multifunktionsgrill am Abend vor meinem Geburtstag noch
zwei leckere Papageikuchen gebacken. Von Susi habe ich am nächsten Tag eine
selbstgehäkelte Mütze (hab mich schon gewundert, was sie immer so vor sich hin
gehäkelt hat…) und Espressotassen/-becher aus Taormina bekommen. Nach einem
sonnigen Frühstück sind wir dann am Strand entlang nach Valencia geradelt. Das
Radeln war sehr angenehm, da sich ein Stück nach dem Strand ein langer Park fast
um die ganze Altstadt erstreckte. Am Beginn des Parks gab es einige ziemlich
beeindruckende, futuristische Bauten, welche an gestrandete Ufos erinnern und in
denen verschiedene Museen, ein Meeresaquarium und Mehrzweckhallen untergebracht
sind.
Bevor wir uns die Altstadt angeschaut haben, haben wir ein Mittagsmenü
genossen. Diese Menüs waren in unserem Reiseführer empfohlen und für 8-13 EUR
kann man ein Getränk, eine Vorspeise, eine Hauptspeise sowie ein Dessert wählen
und bekommt hinterher noch einen Kaffee dazu. Wir waren mehr als begeistert und
haben seither des Öfteren auswärts gegessen ;) Was mir zudem besonders gut
gefallen hat, war, dass die Spanier noch gemütlicher zu Mittag essen, als ich!
Da kann eine Mittagspause wohl auch mal zwei Stunden dauern und Wein oder Bier
gibt es dazu auch schon…
Nach dem gemütlichen Wochenende in Valencia ging es am Montag in die
Ford-Werkstatt, wo uns ein netter Techniker den Verdacht aus dem Internet
bestätigt hat. Das Abgasrückführungsventil ist verrußt und klemmt ab und zu, was
dazu führt, dass der Motor die Leistung drosselt, aber eigentlich nix kaputt
gehen kann. Er hat den Fehlercode gelöscht und da die Lampe auch nicht mehr
brannte (Vorführeffekt!), meinte er, dass wir beruhigt weiterfahren können. Für
300 EUR hätte er uns das Ventil auch gewechselt, aber da ich ja im Internet eine
Anleitung zur Reinigung gefunden hatte, wollte ich mir für das Geld lieber das
passende Werkzeug kaufen.
Also ging die Reise weiter… Nächster Halt war Cordoba, wo wir nach einer über
500km Etappe am Abend angekommen sind und gleich noch die Gelegenheit für einen
Altstadtbummel genutzt haben. Den etwas umfangreicheren Streifzug durch die
geschichtsträchtigen Straßenzüge von Cordoba haben wir am nächsten Morgen gleich
mit einem Besuch in der unglaublichen Mezquita-Catedral begonnen - jener
ehemaligen, riesigen Moschee, in welche im 16. Jahrhundert eine christliche
Kathedrale gebaut und später das Minarett durch eine Glockenturm ersetzt
wurde.
Am Abend sind wir dann sogar noch nach Sevilla weitergefahren, wo wir vier
Nächte auf einem ziemlich zentralen Stellplatz verbracht haben. Von dort konnten
wir die Altstadt bequem zu Fuß oder mit dem Rad durch langgestreckte Parkanlagen
erreichen. In unserem Reiseführer stand, dass selbst Kunst- und Kulturliebhaber
mit Sevilla überfordert sein können, was wir jetzt ganz gut nachvollziehen
können. Wir waren sehr froh, uns drei Tage Zeit für diese sehenswerte Stadt mit
den tausenden Orangenbäumen (sollen so um die 22.000 sein) genommen zu haben. In
Sevilla haben wir auch eine für uns neue Leckerei probiert: Churros (frittierte
Teigstangen) mit heißer SchokoladeIn – himmlisch! Die Stadt hat auch unzählig
viele Kirchen und diverse Klöster zu bieten. Aus einem haben wir uns selbst
gemachte Orangenmarmelade mitgenommen und am Faschingssamstag haben wir sogar
ein paar der Schwestern in der Stadt getroffen.
Von Sevilla aus hat es uns jetzt sogar direkt nach Portugal verschlagen. Aber
dazu gibt es mehr im nächsten Blog…
Liebe Grüße & bis bald, Susi & Torsten