Mittwoch, 15. Oktober 2014

von der Natur zur Kultur … und wieder zurück

Nach der vielen Natur im mittleren Schweden haben wir uns die letzten anderthalb Wochen ins Getümmel der großen Metropolen gestürzt. Unsere Reise hat uns fast 1.300 km weiter geführt - zunächst durch Uppsala, Stockholm und dann an die Westküste nach Göteborg.

Vorletzten Freitag ging es aus dem beschaulichen Hudiksvall in das größere Gävle mit einer schönen Altstadt voller kleiner Holzhäuschen. Bei einem Abendspaziergang durch die kleinen Gassen ist uns aufgefallen, dass die Schweden nicht viel von Gardinen halten. Dafür konnten wir sehr geschmackvolle Inneneinrichtungen bewundern :). Da ja auch gerade “Tag der deutschen Einheit” war, haben wir den Abend zünftig mit Weißbier und Weißwürstchen ausklingen lassen (was Anderes ließ sich hier auf die Schnelle nicht auftreiben).

Nach einem gemütlichen Vormittag und einem Stadtrundgang bei Tageslicht ging es weiter nach Uppsala, wo wir nach später Ankunft auch die ersten Eindrücke (z.B. den gewaltigen Dom) im Dunkeln sammeln durften. Von unserem Stellplatz vor der Stadt neben alten Wikinger-Hügelgräbern und dem der ursprünglichen Domkirche hatten wir uns mit dem Rad ins Zentrum aufgemacht und den Samstag Abend bei Livemusik in einem Pub verbracht. Da wir nur einen kleinen Teil von Uppsala gesehen hatten, ging’s am Sonntag gleich nochmal mit dem Radl zum Stadtbummel, nachdem wir in der ehemaligen Domkirche einer umwerfenden Gesangsprobe einer jungen Schwedin mit Klavierbegleitung beiwohnen durften!

Bevor wir uns nach Stockholm aufgemacht haben, haben wir noch einen Zwischenstopp mit Übernachtung im urigen Sigtuna eingelegt, einem kleinen Städtchen mit der ältesten Haupt- und Einkaufsstraße Schwedens.

In Stockholm sind wir vorletzten Montag angekommen und haben zwei Nächte unmittelbar im Zentrum am Hafen verbracht. Irgendwie hatten wir es in letzter Zeit geschafft immer am Abend auf unseren Stellplätzen anzukommen, so dass auch der erste Spaziergang durch das schmucke Stockholm im Dunkeln erfolgte. Da wir noch gar nicht müde waren, sind wir noch in einen netten Jazz-Club in der Altstadt eingekehrt.

Am Dienstag stand dann die Neustadt auf dem Programm, wobei wir nach einer Kaffeepause mit leckerer, warmer Zimtschnecke (angeblich die besten der Stadt) relativ schnell wieder in der gemütlicheren Altstadt mit seinen Kopfsteingassen und historischen Gebäuden gelandet sind.

Den letzten Mittwoch haben wir mit der Besichtigung zwei der vielen schwedischen Schlösser in der Nähe von Stockholm verbracht. Wir sind durch die Parks von Drottningholm, welches heute noch zeitweise von der königlichen Familie bewohnt wird, und Gripsholm gebummelt.

Nach den Stadtrundgängen und der Kultur hat es uns erst mal wieder in die Natur gezogen und wir haben zwei Tage “Pause” auf einem Campingplatz an einem Naturreservat in Mölntorp östlich von Stockholm gemacht. Die Gegend ist wohl bekannt für seine Pferdezucht – zumindest gab es ziemlich viele Reiterhöfe und auch das kleinere Schloss Strömsund.

Ganz in der Nähe war auch die empfohlene Altstadt von Västeras, welche wir letzten Freitag besucht haben. Mit der Radler-Bronzestatue im Zentrum fühlten wir uns bereits auf unser Vorhaben für den Samstag eingestimmt. Da hatten wir das Ziel ein Stück des 90 km langen Klarälvsbanan-Weg in Karlstad - einem stillgelegten Bahndammentlang - zu radeln. Wir haben zumindest 25 km der Strecke geschafft und das war ziemlich gemütlich, da der asphaltierte Pfad ohne Hügel fast schnurgerade durch die Natur führte.

Auf dem Weg nach Göteborg haben wir noch einen Zwischenstopp in Vänersborg am großen Vanern See eingelegt. Göteborg mit seinen vielen, gut erhaltenen Altbauten, Parks, netten Cafés und industriellen Hafengelände haben wir dann am Montag zu Fuß erkundet.

Südlich von Göteborg haben wir uns gestern noch das direkt am Meer gelegene Schloss Tjolöholms mit toller Parkanlage angeschaut. Dort war bereits kräftig für Halloween geschmückt.

Danach ging’s auf den Campingplatz von Varberg, da der Wäschekorb doch schon wieder voll ist :)

Bis bald + liebe Grüße, Susi & Torsten