Mittwoch, 24. September 2014

noch etwas mehr von den Lofoten…

Das Wetter hat es letzte Woche doch noch mal gut mit uns gemeint und wir konnten die Lofoten zu Fuß, Rad und Roller erkunden.

Vorletzten Mittwoch bis Freitag waren wir ja auf einem schönen Campingplatz bei Klepstad auf der zweiten Hauptinsel der Lofoten. Dort haben wir mal wieder unseren Roller ausgepackt und sind an die Nordküste der nächsten Insel zum kleinen Dorf Hov gedüst, welches mit Mitsommernachtsgolf und Reittouren am Strand Gäste anlockt. Wir haben keines der beiden gemacht und sind stattdessen auf den Berg hinter dem Ort (der dunkle Zacken auf dem 5. Foto) gekraxelt und haben uns hinterher den Sonnenuntergang am Strand angeschaut.

Bevor wir den gemütlichen Campingplatz mit eigenem Angel- und Bootssteg Richtung Westen verlassen haben, habe ich noch meinen zweiten Haarschnitt in Skandinavien bekommen :) Der erste Stop war im Süden der nächsten Insel Vestvagoya in Mortsund, einem gemütlichen, kleinen Fischerdorf voller typischer rot-weißer Robuer-Hütten.

Am vorletzten Samstag ging es dann zur wilden Nordwestküste der Insel nach Vik, wo wir die langen Sandstrände bei dramatischem Wolkenhimmel entlang spaziert sind und die Nacht bei Meeresrauschen verbracht haben. Auf dem tollen Stellplatz direkt am Strand waren sogar noch zwei Zelte. Eines gehörte einem deutsch-holländischen Pärchen, mit welchem wir bis nach Mitternacht den Himmel nach Polarlichtern abgesucht haben, nachdem sie uns Polarlichtbilder von der letzten Nacht gezeigt hatten. Leider ohne Erfolg :(

Den nächsten Morgen sind wir um die Halbinsel unseres Stellplatzes herumgewandert und haben festgestellt, dass es neben feinen Sandstränden auch den ein oder anderen “Kieselstrand” gibt.

Für Montag haben wir uns eine Küstenwanderung im Norden der Insel von Eggum nach Unstad ausgesucht, so dass wir den Sonntagabend im urig, schönen Naturschutzgebiet mit lediglich ein paar Schafen als Nachbarn verbracht haben, welche direkt vor unserem “Wohnzimmerfenster” gegrast haben. Nach dem schönen Sonnenuntergang haben wir wieder Ausschau nach Polarlichtern gehalten, aber trotz wolkenlosem Himmel wieder nix gesehen. Die Teilchen der letzten großen Sonneneruption vor ein paar Tagen waren offensichtlich schon alle an der Erde vorbeigerauscht. Die 4-Stunden-Wanderung entlang der rauen und zum Teil ziemlich steilen Küste vorbei am Leuchtturm bei schönem Sonnenschein hat sich aber gelohnt! Beim Picknick am nächsten feinen Kieselstrand haben wir einigen eifrigen Surfern bei der Suche nach den größten Wellen zugeschaut.

Die nächste Nacht haben wir am Wanderparkplatz am Hafen von Ballstad neben einer der ersten Robuer-Anlagen der Lofoten geschlafen. Am Dienstag Morgen sind wir gleich nach dem Frühstück auf den Berg neben unserem Rastplatz gewandert und haben die wunderschöne Aussicht auf Ballstad mit seinen vielen kleinen, vorgelagerten Inseln genossen.

Danach ging es weiter auf die nächste Insel Flakstadoya, wo wir eine Radtour nach ins nordwestlich gelegene Vikten und einen Abstecher ins von Bergen eingerahmte Fischerdorf Nusfjord gemacht haben. Bevor wir unser Nachtlager vor Fredvang auf der nächsten und letzten großen Lofoteninsel namens Moskenesoya aufschlugen, haben wir noch einen Stop beim langen Sandstrand vor Ramberg gemacht, um der Sonne beim untergehen zuzusehen.

Obwohl dieser Dienstag schon ziemlich ereignisreich war, wurde er am späten Abend noch getoppt, als ich vor dem Schlafengehen ohne viel Erwartungen nochmal den Nachthimmel betrachtet und plötzlich Polarlichter gesehen habe. Was sich die folgende Stunde über uns abgespielt hat, ist einfach unbeschreiblich. Der ganze Himmel war von einer galaktischen, pulsierenden und sich ständig verändernden Licht- und Lasershow erhellt – grandios! Wir waren total happy, so etwas live miterleben zu dürfen, aber auch ein wenig traurig, dass wir dieses Ereignis mit unserer kleinen Taschenkamera nicht richtig festhalten konnten. Einige freihändige Dämmerungsschnappschüsse zeigen zumindest ein wenig von dem tanzenden Lichtspektakel.

Der Mittwoch war dann leider alles andere als spannend. Unsere Starterbatterie war leer und der Motor wollte nicht anspringen, obwohl wir keinerlei Lampen oder Ähnliches anhatten… Nach langem Warten auf den vom ADAC gerufenen Mechaniker erklärte uns dieser, dass es nicht die Batterie sei sondern unsere Lichtmaschine, welche den Geist aufgegeben hat. Er gab uns Starthilfe und wir durften mit ihm in die Werkstatt nach Leknes (zwei Inseln zurück) fahren, welche aber erst am nächsten Morgen wieder aufmachte.

Zum Glück gab die Lichtmaschine am nächsten Morgen wieder ein paar Lebenszeichen von sich, denn die uns angebotenen, aufbereiteten Ersatzmaschinen sollten mehr als das doppelte von einer neuen Lichtmaschine in Deutschland kosten exklusive 250 EUR für 1 1/2 Stunden Einbauzeit und vier Tage Warten auf das gute Stück. Da die Lichtmaschine erst mal wieder etwas Saft lieferte, haben wir uns mit dem sehr freundlichen und hilfsbereiten Kfz-Mechaniker auf einen Plan B geeinigt. Wir haben eine neue, vollgeladene Batterie gekauft, mit welcher wir uns im Notfall selbst extern Starthilfe geben können, falls in der abgeschiedenen Natur mal kein anderes Auto aufzutreiben ist. Die alte Batterie hat er uns empfohlen auf dem nächsten Campingplatz am Netzstrom mal richtig aufzuladen.

Also haben wir als Nächstes den Campingplatz in Moskenes angepeilt. Bevor wir dort übernachtet haben, haben wir noch eine schöne Küstenwanderung von Nusfjord nach Nesland gemacht, die wir bei unserem ersten Besuch in Nusfjord zeitlich nicht mehr geschafft haben. Auch in der Nacht zum Freitag hatten wir wieder Glück und haben wieder die magischen Polarlichter gesehen.

Den Freitag haben wir genutzt, um mit dem Roller die schönen Orte A und Reine auf Moskenesoya zu erkunden. Leider war das Wetter ziemlich mies, so dass wir die Fahrräder nicht nehmen konnten und auch nicht wie geplant auf den Berg vor Reine oder zum Bunes-Strand zu wandern. Da der Wetterbericht keine Besserung voraussagte, hatten wir beschlossen am Samstag die Fähre nach Bodo zu nehmen, wo wir Samstag Nachmittag angekommen sind und am Freilichtmuseum übernachtet haben.

Von Bodo aus fahren wir jetzt die empfohlene, schöne Küstenstraße RV 17 Richtung Süden. Dazu aber nächste Woche mehr…

Bis bald + liebe Grüße, Susi & Torsten